Straßenfest ohne verkaufsoffener Sonntag – Kann das gutgehen?

Straßenfest ohne verkaufsoffener Sonntag in Köln Rodenkirchen am 20.06.2010

Straßenfest in Rodenkirchen 20.06.2010
AG Köln-Rodenkirchen mit neuem Plakat zum Straßenfest in Rodenkirchen 20.06.2010

Die Aktionsgemeinschaft Köln-Rodenkirchen stellte heute ihr Konzept für die „Rodenkirchener Sommertage“ 2010 am 19./20.06.2010 vor.

Wir können uns auf ein unterhaltsames Sommerfest freuen.

Pikant, das Straßenfest will in diesem Sommer ohne verkaufsoffenen Sonntag auskommen.

Warum gibt es in Rodenkirchen zum Straßenfest keinen verkaufsoffenen Sonntag?

Im vergangenen Jahr haben sich nicht ausreichend Einzelhändler mit Ständen vor ihren Läden beteiligt. So fand man nicht genügend Teilnehmer, um die Rodenkirchener Hauptstraße zu füllen. Entsprechend fehlten durch diese Trittbrettfahrer Einnahmen und Stände.
Das neue Konzept verhindert Trittbrettfahren. Die Einzelhändler können sich und ihre Waren jetzt nur durch einen kostenpflichtigen Stand präsentieren.

Wir haben Zweifel am Erfolg dieses Konzepts.

Die Besucher werden in die Irre geführt. So wurden wir gebeten das Thema „verkaufsoffener Sonntag“ nicht (oder wenn so positiv wie möglich) anzusprechen. Und auch in den Werbemaßnahmen wird es nicht erwähnt.

Straßenfest verkaufsoffener Sonntag
Straßenfest verkaufsoffener Sonntag bei google Trends

Google Trends zeigt sehr deutlich, dass überragende Interesse an „verkaufsoffener Sonntag“ gegenüber „Straßenfest mit einem Faktor von 44:1! Google Trends „verkaufsoffener Sonntag / Straßenfest“

Die besondere „Rodenkirchener Lösung“ wird den Besuchern nur schwer zu vermitteln sein. Und die Trittbrettfahrer werden auch wieder eine Möglichkeit zum Sparen finden.

Zuletzt beraubt man sich des Magnet „verkaufsoffener Sonntag“.

Die Rodenkirchener Misere

Doch was kann Rodenkirchen oder die AG tun, um die Straßen und die Kassen zu füllen?

1. Mehr Einigkeit und weniger Trittbrettfahrer
Warum die Rodenkirchener nicht zu den in anderen Veedeln üblichen Zusammenhalt finden ist unbekannt. Gemeinschaftsgeist ist schwer zu finden.

2. Ein attraktives Shopping-Angebot
Konkurrenz belebt das geschäft! Shopping LEBT vom Markt, von der Vielfalt und dem breiten Angebot. Wenn man die auswärtige Konkurrenz nicht haben will sinkt auch die Attraktivität und die Nachfrage. Warum soll ich zum Straßenfest kommen, wenn es dasselbe wie immer gibt?
Mehr Vielfalt und mehr Konkurrenz sind das Gebot. Wer nur an seinen Umsatz beim Straßenfest denkt, handelt zu kurz.
Das Straßenfest soll Rodenkirchen vor allem „auswärtigen“ Besuchern, besonders aus umliegenden Stadtteilen, bekannt machen. Wir wollen vor allem neue Kunden gewinnen.
Und wer Exklusivität möchte soll dann entsprechend mehr bezahlen – das ist auch sonst üblich!

3. Ein attraktives Informationsangebot
Wo sind die örtlichen Dienstleister und warum nehmen so wenige am Straßenfest teil? Billiger als eine Schnarch-Anzeige ist es allemal.
Und gerade die Dienstleister sollten die Gelegenheit über den Stadtteil hinaus Kunden zu gewinnen nutzen. So einfach und billig geht’s nimmer. Warum gibt es nich „Gesundheits-Zonen“ oder „Anwalts-Cluster“? Dort könnten sich die entsprechenden Anbieter im Rahmen Ihrer Möglichkeiten präsentieren.

4. Ein attraktives Programm
In all den Jahren Rodenkirchener Straßenfest haben wir noch keine wilde Party erlebt. Rodenkirchen steht rund um die Bühne und läßt sich von den Beiträgen nicht stören.
Tanzbeiträge auf dem Niveau von Schulfeiern (und gleichzeitiger kostenloser Reklame) locken keinen Hund hinter dem Ofen vor oder Rodenkirchener auf den Maternusplatz.

Wie wäre es stattdessen einmal mit einem richtig guten DJ und richtig guter Muke? Mit Tanz und Party die den Maternusplatz zum Rocken bringt?

Solange man den Eindruck hat, das Rodenkirchener Straßenfest wird von den Anbietern statt der Zielgruppe geprägt, wird sich wenig ändern. Wen wollen wir ansprechen und wie erreicht man diese Kunden?
Und wo sind die Rodenkirchener Promis, die etwas von „Event“ verstehen? Von R wie Raab bis Z wie Zarella glänzen wir mit Namen, doch leider nicht vor Ort.

Zumindest bleibt zu hoffen, dass durch die „Rodenkirchener Lösung“ das Shopping Angebot breiter wird, wenn die Händler auf die Straße gezwungen werden. So lassen sich bis zu 750m Straßenrand zusätzlich mit Ständen füllen. Lokale und auswärtige Händler bieten den Besuchern ein breites Angebot und viele Schnäppchen locken.

Ein weiteres gutes hat die Rodenkirchener Lösung „Straßenfest ohne verkaufsoffener Sonntag„, sie ist kontrovers. Hoffen wir daher auf eine möglichst breite Berichterstattung mit vielen strittigen und unterschiedlichen Meinungen und Beiträgen. Diese Publicity ist unbezahlbar.

Wir freuen uns ungeachtet aller Bedenken auf das jährliche Straßenfest in Rodenkirchen. Besonderer Dank gilt der Aktionsgemeinschaft und den Sponsoren, die es möglich machen das schöne Rodenkirchen und sein umfangreiches Angebot Besuchern zu zeigen.
Die eigentlich Schuldigen der Rodenkirchener Misere sind die Trittbrettfahrer, Bedenkenträger und Besserwissenden, die nicht einmal 100 € übrig haben, um sich angemessen am Straßenfest zu beteiligen.

In den nächsten Tagen stellen wir das Bühnenprogramm für das Rodenkirchener Straßenfest ohne verkaufsoffener Sonntag vor. Dazu gibt es Tips zum PARKEN in Rodenkirchen und alles Wichtige und Unwichtige rund um das Rodenkirchener Straßenfest.