photokina 2016 und das perfekte Weihnachtsgeschenk

Das perfekte Weihnachtsgeschenk von der photokina 2016?

photokina 2016
photokina 2016

Alle 2 Jahre ist die photokina in Köln das Mekka der Foto- und Videografen. Wer in der Fotografie einen Namen hat oder sich einen machen will stellt auf der Leitmesse der Fotografie (photokina Eigenwerbung) aus. Doch was bietet die photokina für den Amateur?

Ich habe mich nach den neuesten Trends und dem perfekten Weihnachtsgeschenk für den Foto- oder Video-Amateur umgesehen.

Die photokina ist beeindruckend, auch wenn sie größenmäßig auf die Größe von vor dem digitalen Zeitalter geschrumpft ist. Technologische Fortschritte sind dünn gesät. Alle experimentieren mit noch mehr Auflösung für Megapixel und bis zu 8K Videos. Aber schon die Highlights der photokina 2016, Canon 5D Mark IV und Sony A 99II, zeigen, dass man an physikalische Grenzen gestoßen ist, die zur Überschreitung, völlig neue Technologie erfordern. Aber die ist nicht in Sicht.
Gleichzeitig fordern die Fortschritte bei Megapixeln den Fotograf. Die Kamera wird immer empfindlicher für Mikro-Verwacklungen und Auflösungsverlust durch Lichtbeugung und die Geldbörse gleichzeitig für Makro Verwacklungen bei Preisen in den Tausendern. Selbst die spiegellosen Systemkameras stoßen an die 2.000 € Marke mit ihren Flagschiffen (Olympus).

Und so bleibt für den Foto-Normalo nicht mehr als die unbezahlbare Qualität bei Kameragehäusen und Objektiven zu bewundern.

Bezahlbare Objektive von hoher Qualität

Stattdessen geraten bei den klassischen Fotografen die Objektive stärker in den Fokus. Auf der Suche nach mehr und gleichzeitig bezahlbarer Qualität wenden sich immer mehr Amateur Fotografen den Objektiven zu. Und hier hat sich einiges getan. Die neuen Sensoren mit 50+ MP verlangen entsprechende Objektive. Und neue Technologien, z.B. bei der Vergütung, bringen immer mehr Auflösung.
Sigma und Tamron ist es zu verdanken, dass diese neuen Objektive jetzt auch zu bezahlbaren Preisen angeboten werden.

Von Drohnen, 360° Kameras und Aktion-Kameras

photokina 2016
VR Brillen

VR „Virtuelle Realität“ ist das große Technologiethema, dass neben der Foto und Video auch Smartphones, VR-Brillen und sogar PCs betrifft.
Auch die virtuelle Realität braucht eine 360° Sicht auf die Welt und dafür braucht man die neuen 360° Kameras.

Überraschenderweise spielt Nikon hier mit. Bei den Spiegelreflexkameras liegt man mit Sony an der Spitze, Spiegellose nimmt man nicht wirklich ernst aber dafür steigt Nikon in die 360° Welt ein.
Nikon KeyMission 360 – 499,- €, sphärische 360°-4K/UHD¹-Filmsequenzen und Fotos mit 23,9 Megapixel ohne toten Winkel, wasserdicht, stoßfest, kältebeständig, staubdicht

Und wir werden uns daran gewöhnen müssen, mit VR Brillen der Realität zu entfliehen. Bis wir alle mit Brillen durch die Welt laufen und nur das sehen, was uns gefällt?

Kodak-4K-360-Kamera
Kodak 4K 360° Kamera

Auch Kodak meldet sich zurück und stellt eine neue 4K 360° Kamera auf der photokina vor.
Wo Nikon zwei Objektive, zwei Sensoren und zwei Prozessor für das 360° Bild verwendet, reicht Kodak eine Einheit für eine 335° FOV/Ultraweitwinkel und 4K Video Kamera. Auch dieses Gehäuse ist robust geschützt und steht der Nikon Kamera im Preis nicht nach.
Vorteil Nikon, bei Kodak braucht man zwei Kameras für echte 360° und muss die Bilder/Videos hinterher separat zusammensetzen. So eignet sich die Kodak vor allem für spektakuläre Aktion Bilder im POV Modus bei dem ein Teil der Realität verloren gehen darf.

Der Markt giert förmlich nach einfachen Kameras für 360° Aufnahmen. Hotels, Freizeit-Parks, Urlaubsbäder und nicht zuletzt Immobilienmakler wollen so ihr Angebot virtuell begehbar machen. Lohnt sich aber die Anschaffung für den Video-Amateur und Technik-Freak? Das ist sehr begrenzt. Die neuen Youtuber werden sicher bald mit 360° Video arbeiten. Aber wer nichts zu sagen und nichts zu zeigen hat braucht das nicht in 3D zu tun.

Drohnen mit Kamera oder Drohnen für Kameras?

GoPro Drohne
GoPro Drohne

In den letzten Jahren war es um GoPro, den „Erfinder“ der Aktion-Kamera, ruhig geworden. Man war Marktführer, technologisch ging es nicht weiter und der Markt war gesättigt. Jetzt kommt GoPro mit einer Drohne, genannt „Karma“, für die Hero5 und Hero4 Reihe auf den Markt. Für stolze 869,99 € kann man die Hero fliegen lassen.

Wer schon eine H4/5 hat, kann so recht preiswert die Kamera zur Drohne aufrüsten. Wer beides zusammen kaufen muss, sollte sich zunächst auf dem Markt für Drohnen umsehen. Denn die unterscheiden sich nicht nur bei der Bildqualität sondern vor allem in der Steuerbarkeit, der Reichweite, der Nutzlast und der Ausdauer. Eine Drohne mit eingebauter Kamera ist optimale abgestimmt, aber ist die Kamera defekt hilft die beste Drohne nichts.

Sofortbildkameras

Leica Sofort 2
Leica Sofortbildkamera

Es ist kaum zu glauben. Knapp zehn Jahre nach dem Konkurs von Polaroid, dem Erfinder der Instantfotografie, sind Sofortbilder populärer denn je. Und das obwohl moderne Digitalkameras das ultimative „sofort“ Bild liefern. Ein Bild das man teilen, verschicken, bearbeiten und dann auch noch drucken kann. Während das „Sofortbild“ ein einmaliges und teures Erlebnis ist.
Aber vielleicht macht das ja den Reiz aus. Der Augenblick wird festgehalten und man muss mehrere Minuten warten, bevor man das Ergebnis sieht. Wer das Bild teilen will, der muss es fotografieren. Die Bildqualität ist auf einem niedrigen Niveau, bedingt durch das Bildmaterial. Details und Kontrast gibt es wenig. Mit zusätzlichen Filtern kann man das wenige noch verändern und verringern.
Die Fotos können anschließend bemalt, beklebt und beschriftet werden.

Die Fujifilm Instax Kameras wurden belächelt und sind jetzt ein großer Hit. impossible baut ehemalige Polaroid Filme nach und ein eignes Kamerasystem, das bis zu 300 € kostet. Polaroid (oder wer auch immer den Namen gekauft hat) meldet sich ebenfalls zurück.

Was macht Leica bei den Sofortbildkameras fragt man sich? Denn die Bildqualität findet ihre natürliche Grenze in der (geringen) Auflösung und dem hohen Kontrast des Bildmaterials. Da kann man auch bei einer Leica keine außergewöhnliche Bildqualität erwarten.
Da die teuren Sofortbildkameras eine gehobene Käuferschicht eher anspricht, findet sich Leica in diesem Segment gut aufgehoben. Dann muss die Mama nicht die Hello-Kitty-Kamera (von Fuji) der Tochter mit zur Party nehmen.
Die Leica Sofort soll 298 € kosten. 60mm Festbrennweite mit f/12,7 Blende. Die Naheinstellgrenze liegt dabei bei rund 0,3 Metern (Makroaufnahmen). ISO 800, Verschlusszeiten 1/8 bis 1/400 Sekunde.
Die Kamera kommt mit verschiedenen Sondermodi, für jede Menge Spaßbilder: Makro, Langzeitbelichtung, Automatik, Selbstauslöser, Party und Leute, Sport und Aktion, Doppelbelichtung, Selfie.

Einsteiger Systemkameras

Canon EOS M5 18-105mm
Canon EOS M5 EF-M 18-105mm f 3,5-6,3 IS STM

Am meisten können sich Canon-Anhänger über die neue EOS M5, die spiegellose Systemkamera von Canon. Die spiegellose Kamera mit 24 MP im APS-C Sensorformat, Dual Pixel CMOS AF, 14 bit RAW und DIGIC 7 Prozessor läßt aufhorchen und hoffen. Denn die EOS M5 bringt die gleiche Technologie, die schon in der 5D Mark IV sowie der 80D gezeigt wird. Auch wenn der Kamera 4K Video fehlt, ist die M5 die erste Spiegellose von Canon, die mit der Konkurrenz mithalten kann.
Mit einem Adapter lassen sich alle Objektive mit Standard EOS Kamera Anschluss an und für die M5 die Welt der Canon Objektive erschließen. Damit mausert sich die M5 zur idealen „Freizeitkamera“ für Canon Kunden.
Die EOS M5 wird im November ausgeliefert und kostet voraussichtlich ab 1.200 €. Die im November ausgelieferten EOS M5 werden mit kostenlosem EOS EF-EOS M Adapter ausgeliefert (spart ca. 129 €).

Nikon D-3400
Nikon D3400 AF-P DX 18-55mm f 3,5 - 5,6 G VR

Während alle anderen Hersteller zur Photokina mit neuen Flagschiffen auftauchen, ruht sich Nikon auf den Lorbeeren der Vorjahre aus.
Einzige Ausnahme ist die Nikon D3400, die kaum von der D3300 zu unterscheiden ist. Wie auch die neue Canon EOS M5 hat die Nikon D3400 Bluetooth für eine ständige, stromsparende Verbindung mit dem Smartphone dabei. Die Videofunktion soll ebenfalls vereinfacht worden sein.
Das sind alles gute gründe den Preisrutsch bei der Nikon D3300 zu nutzen. Gegenüber der „Neuen D3400“ ab 470,- € (Body, 570,- € Kit) die „Alte D3300 “ ab ca. 330,- € spart fast 150 €, die man sogleich in ein besseres Objektiv investieren sollte.

Das war die photokina 2016

Das Smartphone hat den Konsumer fest im Griff, gerade bei der Fotografie. So zeigen sich bei der geschrumpften photokina 2016 die Fortschritte und Entwicklungen nur im Spitzenbereich, der fast schon Nische ist und sein wird (100+ MP Kameras).
Drohne und VR findet man ebenso auf der Spielzeug- wie der Computermesse. Hier muss die Branche zunächst noch ihre Kompetenz beweisen. Die Schlacht wird nicht allein über die Bildqualität gewonnen sondern über die Verwendbarkeit.
Sofortbilder sind wie Selfie-Sticks eine Modeerscheinung. Darauf kann man keine Branche bauen.

Und so warten wir weiter auf das fotografische „Must Have“ das der Branche ein paar goldene digitale Jahre beschert hat bevor sie jetzt wieder in der Realität der kleinen Schritte angekommen ist.